„Jeder hier ist einzigartig und das ist ein Glück!“
Wir sind eine inklusive Gemeinschaftsgrundschule, in der wir alle Kinder des Stadtteils willkommen heißen. 250 Schülerinnen und Schüler, darunter etwa 85 Kinder mit diagnostiziertem Förderbedarf, leben und lernen im offenen Ganztagsschulbetrieb zusammen. Besonderes Kennzeichen der Kettelerschule sind die zehn Lernfamilien: heterogene, jahrgangsgemischte, inklusive Lerngruppen von jeweils ca. 25 Kindern. Hier wird jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und die Unterschiedlichkeit als Chance für das Lernen betrachtet. Klassen- und Förderlehrer*innen sowie ein/e Bezugserzieher*in bilden ein festes Team und begleiten ihre Lernfamilie von 8 Uhr bis 16.30 Uhr durch Unterricht und Freizeit. Inklusion wird auf der Basis einer Pädagogik der Vielfalt an der Kettelerschule gelebt. Jedes Kind wird anerkannt, gefördert und gefordert.
Wir stellen uns den besonderen Herausforderungen des Stadtteils mit besonderem Erneuerungsbedarf. Ca. 75% ihrer Schülerschaft stammen aus sozialschwachen, bildungsfernen und von Armut betroffenen Familien. Viele Kinder haben Sprachschwierigkeiten, ca. 70 % der Schüler*innen sprechen Deutsch als Zweitsprache.
Seit 2006 hat sich die Kettelerschule in einem konsequenten Schulentwicklungsprozess zu einer inklusiv ausgerichteten Stadtteilschule gewandelt. Mit Hilfe des Index für Inklusion unter aktiver Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten konnte diese Entwicklung vollzogen werden. Die Inklusionsgruppe, bestehend aus Schüler-, Eltern- und Pädagogen-Vertretern, arbeitet nach wie vor regelmäßig zum zentralen Thema Inklusion zu konkreten Arbeitsaufträgen. Die Schulentwicklung kann unter Schulhistorie in Stichworten nachvollzogen werden.
Mittlerweile verfügt die Schule über eine gute Außenwirkung und wird infolge ihrer herausragenden Arbeit im Bonner Stadtgebiet und darüber hinaus positiv wahrgenommen. Dafür sind zum einen die zahlreichen Anfragen für Hospitationen, Praktika und Ausbildungsersuche von Sonderpädagogik-Studenten als Indikatoren zu werten als auch die zunehmende Zahl von Eltern, die bewusst diese Schule wegen ihres überzeugenden Schulkonzeptes und der engagierten pädagogischen Arbeit auswählen.
Positiv bemerkt werden stets das besonders gute Schulklima und die wertschätzende Atmosphäre in der gesamten Schule. Es herrscht eine positive Lernatmosphäre. Die Kinder, Pädagog*innen und Eltern kommen gern in die Schule.
Die Kinder erleben in der Schule eine Kultur der Wertschätzung, Anerkennung, Zugehörigkeit und Demokratie. Klassenräte in jeder Lernfamilie und das Kinderparlament sind wichtige Institutionen an der Kettelerschule, um die Schülerschaft in die Gestaltung und Mitbestimmung ihrer Schule einzubeziehen. Nicht zuletzt auch das eigene Schullied „Wir Kinder von der Kettelerschule“ trägt zu diesem hohen Grad an Identifikation mit der Schule bei.
Die Pädagog*innen verstehen sich an der Kettelerschule als Lernberater*innen, die das individuelle Lernen planvoll und kontinuierlich fördern bzw. begleiten. Dabei suchen sie nach neuen Mitteln und Wegen, um die unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen, Interessen und Leistungsmöglichkeiten der Schüler produktiv zu nutzen. Im konsequent individualisierten Unterricht werden sowohl kooperative Lernformen initiiert als auch eigenverantwortliches, selbstständiges Handeln unterstützt. Davon ausgehend hat die Schule ein Konzept „Forscherecken“ für den Bereich Sachunterricht entworfen, das systematisch in allen Lernfamilien umgesetzt wird. In Projekten nehmen wir uns wöchentlich einen Tag Zeit für die Interessen unserer Kinder. Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, unsere Umwelt, das Klima, Gesundheit und Ernährung stehen hier im Fokus des Interesses. Im Deutsch- und Mathematikunterricht entwickelt das Lehrer*innenteam nachhaltig Materialien und Projekte, die auf das Lernen in heterogenen Lerngruppen zugeschnitten sind. Mittlerweile verfügt die Schule über eine umfangreiche schuleigene, computerunterstütze Medien- und Materialbibliothek.
Die Selbstreflexion über das eigene Lernverhalten und die Einschätzung von Lernsituationen ist zentraler Bestandteil des Unterrichts. Regelmäßig führen die Pädagogen Lerngespräche mit jedem/r einzelnen Schüler*in durch, bestimmen den Leistungsstand, identifizieren Lernprobleme, entwickeln gemeinsam Lösungen und vereinbaren nächste Lernziele. Die Eltern werden über diese Lerngespräche informiert und erhalten regelmäßig Gelegenheit, sich in diesen Lernprozess einzubringen. Diese kontinuierliche Lernbegleitung wird für jedes Kind in seinem Lernordner, einem Lernportfolio, umfassend dokumentiert. Jedes Kind übernimmt mit unserer Begleitung nach und nach die Verantwortung für die Dokumentation und für das eigene Lernen.
Unter dem Leitspruch „Starke Kinder brauchen starke Eltern“ steht die Kooperation mit den Eltern. Die Schule bietet bei Interesse und Bedarf Elterntraining durch eine Schulsozialpädagogin an. Eine gelingende, vertrauensvolle Partnerschaft mit den Eltern aufzubauen ist für alle Pädagog*innen selbstverständlich. Dazu tragen auch die vielfältigen Schulveranstaltungen im Jahresverlauf, Schulaktivitäten und auch das monatliche Elterncafé bei.
Die Pädagog*innen arbeiten mit hoher Motivation. Die hervorragende Zusammenarbeit unter den Pädagog*innen ist geprägt von großer Professionalität und einem lösungsorientierten Denken. Jede Woche tauschen sich die einzelnen Teams aus. Die Pädagog*innen treffen sich darüber hinaus einmal wöchentlich zu Konferenzen oder Arbeitsgruppen. Regelmäßig finden außerdem Förderplangespräche und Entwicklungskonferenzen statt.
Transparent ist das Schulleben durch einen inklusiven Stundenplan für alle Lehrer*innen, Erzieher*innen und Therapeut*innen gestaltet. Die gesamte Schulgemeinde ist mittels eines Planungskalenders umfassend informiert. Das effektive Ressourcenmanagement, ein an dem Schulprofil ausgerichtetes Fortbildungskonzept und das systematische Qualitätsmanagement tragen zur Qualitätsverbesserung, zu einer stetig verbesserten Ausstattung der Schule und zur nachhaltigen Erhöhung der Unterrichtsqualität bei. Interne und externe Evaluationen bestätigen die oben beschriebenen Ergebnisse.
Die Schule engagiert sich aktiv zu den Vorhaben „Bildung und Inklusion“ der Stadt Bonn und beteiligte sich am internationalen Comenius-Regio-Projekt der EU in Zusammenarbeit mit der österreichischen Gemeinde Wiener Neudorf. Die Schule, offen für Innovationen, ist mit vielen Kooperationspartnern im Umfeld vernetzt, die das Schulleben in vielfältiger Weise bereichern. Die enge Verzahnung mit zwei therapeutischen Praxen trägt zur Erhöhung des sonderpädagogischen Standards im besonderen Maße bei.
„Schule statt Klasse“ ist durchgängiges Prinzip, wenn es um Unterricht und das gelebte Miteinander geht. Auf der Grundlage unseres gelebten Teamverständnisses werden deshalb Vereinbarungen für Regeln und Rituale, Materialausstattung und curriculare Festlegungen lernfamilienübergreifend entwickelt und festgelegt. Dazu gehören auch Eltern- und Mitarbeiterverträge sowie verbindliche Vereinbarungen mit Kindern, in denen wir uns auf die Grundsätze unseres Zusammenarbeitens mit allen am Schulleben Beteiligten verständigen.
Unsere Leitgedanken
Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Grundlage unserer Arbeit.
Wir leben ein gutes Schulklima.
Wir arbeiten inklusiv.
Wir arbeiten in partnerschaftlichen Teams.
Wir bieten den Kindern Sicherheit und Verlässlichkeit.
Wir stärken alle Kinder durch Akzeptanz und Ermutigung.
Wir fördern jedes Kind.
Wir wünschen uns eine gelingende Elternpartnerschaft.
Deswegen handeln wir, alle Pädagogen der Kettelerschule, im Sinne des wertschätzenden Miteinanders:
Wir sehen uns als Vorbild und verhalten uns dementsprechend.
Wir fühlen uns verantwortlich für die Einhaltung und Durchsetzung von Hausordnung und Schulregeln.
Wir kennen das Schulprogramm und vertreten das Konzept inklusiver Bildung.
Unsere Schule ist ein Haus für alle Kinder. Wir begegnen jedem Kind mit Achtung, Wertschätzung und professioneller Distanz.
Alle am Entwicklungs- und Lernprozess des Kindes beteiligten Erwachsenen tauschen sich regelmäßig aus.
Wir bringen uns mit unseren Ressourcen im Schulleben ein.
Wir sehen uns in einer Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Gemeinsam kooperieren wir zum Wohle der Kinder.
Wir halten Zusagen und Absprachen gegenüber Kindern und Erwachsenen ein.
Wir sind ein interdisziplinäres Team.